Man sagt ja, alles hat zwei Seiten. Vieles, was wir im April und Mai vorhatten, war leider nicht möglich: Info-Veranstaltungen abhalten, bei Filmgesprächen über SOLAWI erzählen, Hoffeste feiern… Das war schade.
Dieser Umstand hatte aber auch einen positiven Nebeneffekt: Die ganze Energie des Hofteams konnte sich auf Feld und Acker konzentrieren. Und das sieht man 😊
Im Permakultur-Garten, wo unsere Obstbäume, Hühnerscharen und Gemüsebeete ihren Platz haben, konnten wir die Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr vergrößern. Hier wachsen nun die Grundzutaten für unsere verarbeiteten Produkte: Kürbis, Chili, Saucenparadeiser uvm. Aber auch Erdäpfel und Süßkartoffel, die direkt ins Kistl wandern sollen, haben wir zum ersten Mal hier angebaut.
Wir haben auch die Zeit gefunden, verschieden Anbauweisen in benachbarten Beeten auszuprobieren und miteinander zu vergleichen. Mit oder ohne Mulch, Mulch mit unterschiedlichem Aufbau, tiefengelockert oder in Pferdemist gesetzt… So lernen wir für die kommenden Jahre, welche Methode am besten funktioniert. Auch dieses Erfahrungswissen wird eine reiche Ernte dieses Jahres sein.
Aber nichts geht über die schmackhafte Ernte im Kistl! Und für die haben wir uns gemeinsam mit aktiven Ouvertura-Mitgliedern in den letzten Wochen ordentlich ins Zeug gelegt.
Suchbild: Wer findet die dritte fleißige Feldarbeiterin?
Hunderte Jungpflanzen haben wir mit tatkräftiger Unterstützung unserer Mitglieder in die Erde gebracht. Mit Sicherheitsabstand und viel Enthusiasmus ging’s da ans Werk. Und gleich darauf hat eine Serie wunderbarer Regenfälle begonnen, auf die wir so lange gewartet haben. Damit haben unsere Pflanzen beste Startbedingungen. Viele dieser Pflanzen sind übrigens Spenden von befreundeten Betrieben, die Restposten aus ihrem Jungpflanzenverkauf für uns zur Verfügung gestellt haben. Wir sagen herzlichen Dank an die Arge Chance und an Leithaland Gemüse! Und natürlich auch an Andi und Sigrid vom Freihof, die mit uns Pflänzchen gegen Polenta usw. getauscht haben!
Unsere Süßkartoffelbeete mit Pflanzenkohle (siehe letzter Blogbeitrag) haben auch nochmals ein Upgrade erfahren: Die süßen Zwergschafe unserer Nachbarn haben uns mit einer Wollspende beschenkt. Die ist ein toller Dünger, deshalb haben wir sie in unsere Beete eingearbeitet. Stickstoff ist dabei der Hauptnährstoff, der sich in der Schafwolle versteckt. Und weil wir beim Humusaufbau immer das Verhältnis von Stickstoff zu Kohlenstoff im Auge haben müssen, haben wir noch eine gute Portion Holzhäcksel mit eingearbeitet, die den benötigten Kohlenstoff liefert. So ist alles im Gleichgewicht und unsere Süßkartoffeln können gedeihen.
Die süßen Zwergschafe… … zeigen reges Interesse für unsere Kohlegrube… …und mit ihrer Wolle bessern wir unsere Beete weiter auf.
Bis zum Herbst geht es jetzt darum, die Wühlmäuse im Auge zu behalten, damit sie nicht vor uns mit der Ernte beginnen. Wir tun unser Bestes, um ihnen zuvor zu kommen.
Liebe Grüße aus dem Garten!
Euer Ouvertura Team